Wahr & Unwahr

Wahr ist, dass die ehe­ma­li­ge Fami­li­en­mi­nis­te­rin Kris­ti­na Schrö­der vor­ge­schla­gen hat, ein sozia­les Pflicht­jahr für Rent­ner einzuführen

Unwahr ist, dass die Früh­rent­ne­rin bis­her über­haupt in sozia­len Diens­ten auf­fäl­lig gewor­den wäre.

Wahr ist, dass Pri­vat­flug­zeug­be­sit­zer und Kanz­ler­kan­di­dat Fried­rich Merz einen Kampf­jet flie­gen durfte.

Unwahr ist, dass der Mul­ti­mil­lio­när den Spaß selbst bezahlt hätte. 

Wahr ist, dass der Krieg in der Ukrai­ne, wie von eini­gen Mili­tär­ex­per­ten vor­aus­ge­sagt, sich jetzt in der Pha­se des Abnut­zungs­kriegs befindet. 

Unwahr ist, dass die Haupt­pro­fi­teu­re des Krie­ges einem Ver­hand­lungs­frie­den zustim­men würden. 

Helikopter-Eltern

Den Begriff der Heli­ko­pter-Eltern gibt es bereits seit den 1990er Jah­ren. Er bezeich­net über­vor­sich­ti­ge Eltern, die ihre Kin­der rund um die Uhr bewa­chen bzw. über­wa­chen, aus Angst, den Kin­dern könn­te ein Leid zusto­ßen. Die­se Elten sind meist eben­falls über­ängst­lich und sehen über­all Gefah­ren; sie sind meist immer und sofort zur Stel­le und das von den ers­ten Krab­ben­ver­su­chen bis zur spä­te­ren Aus­bil­dung ihrer Kin­der. Die­se Kin­der wer­den spä­ter meist sel­ber über­ängst­li­che und über­vor­sich­ti­ge Men­schen, sie haben kei­ne Erfah­rung gemacht, sind kaum in der Lage selbst­stän­dig Ent­schei­dun­gen zu treffen. 

Oft­mals wer­den die Kin­der über­flu­tet mit Sport­trai­ning, Musik­pro­ben und ande­ren Events, so dass kaum noch Zeit bleibt, Erleb­tes zu ver­ar­bei­ten. Die Fol­gen sind gra­vie­rend. Die Kin­der sol­cher Eltern zei­gen meist kei­ne Eigen­in­itia­ti­ve, haben eine gerin­ge Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz, Pro­ble­me mit ihren Aggres­sio­nen, nei­gen zu gestör­ten Sozi­al­ver­hal­ten und Ent­wick­lungs­stö­run­gen, sind im Erwach­se­nen­al­ter oft­mals patho­lo­gisch abhän­gig von ihren jewei­li­gen Partnern.

Auch hier gilt: Ein­fach mal die Natur beob­ach­ten, Tie­re ver­hal­ten sich in der Regel instink­tiv rich­tig. Ich konn­te das in der letz­ten Woche an einem Amsel­nest beob­ach­ten, dass die Amsel in Decken­hö­he auf einem alten Kamin­rohr gebaut und bereits in die­sem Jahr zwei mal zur Auf­zucht genutzt hat. Um zu sehen, weit der Brut­er­folg ist, begab ich mich zur Beob­ach­tung in die Nähe zum Nest und sah zu mei­ner Ver­wun­de­rung Mut­ter Amsel wild mit den Flü­geln schla­gend am Nest­rand sit­zen. Mit der Ver­mu­tung eines Fress­fein­des, Mar­der oder Iltis die hier nicht so sel­ten sind, lag ich aller­dings falsch. Das Amsel­weib­chen scheuch­te mit dem Flü­gel­schlä­gen ihre Jun­gen aus dem Nest. Das letz­te plumps­te gera­de­wegs auf die Ter­ras­se. Ich hob es mit Hand­schu­hen zurück ins Nest und beob­ach­te­te ein wenig spä­ter die Rück­kehr der Amsel­mut­ter, die dann auch den letz­ten Jung­vo­gel aus dem Nest scheuch­te. Nach dem Raus­schmiss küm­mern sich die Eltern noch vier­zehn Tage um ihre Brut, bevor sie auf sich allei­ne gestellt sind. 

Natür­lich kann man die Vogel­auf­zucht nicht mit der mensch­li­chen Auf­zucht ver­glei­chen, es lehrt jedoch eine, oft­mals sogar gna­den­lo­se, Kon­se­quenz der Spe­zi­es, um des Über­le­ben willens. 

Wenn wir nun unse­re Kin­der von allem fern hal­ten, wer­den sie nie ler­nen, sich durch­zu­set­zen, im schlimms­ten Fall sind sol­che Kin­der als Erwach­se­ne ein­fach nicht überlebensfähig. 

Übri­gens, die bes­te bild­li­che Dar­stel­lung einer Über­vor­sorg­lich­keit von Eltern konn­te ich in einem nahen Vor­gar­ten sehen. Der Vor­gar­ten war kom­plett manns­hoch mit Draht ein­ge­zäunt, innen lagen Spiel­sa­chen und außen war ein Schild ange­bracht: Ach­tung Kinder 🙂

Filmtipp — BlackBerry

Wer in den Nuller­jah­ren des Jah­res 2000 etwas auf sich hielt, der hat­te ein Smart­phone der Mar­ke Black­Ber­ry. Die Han­dys der Mar­ke zeich­ne­ten sich dadurch aus, das sie die ers­ten waren, mit denen E‑Mails in Echt­zeit abge­ru­fen wer­den konnten. 

Außer­dem gal­ten die Mobil­te­le­fo­ne als beson­ders sicher und waren ins­be­son­de­re bei Geschäfts­leu­ten beliebt. Ein Merk­mal der Black­Ber­rys war die phy­si­sche Tas­ta­tur und das eige­ne Betriebs­sys­tem Black­Ber­ry OS. Ein gro­ßer Vor­teil lag in der Anbin­dung an die eige­nen Black­ber­ry Ser­ver, der bei Bedarf alle Daten spe­zi­ell auf­be­rei­te­te, kom­pri­miert und sie dann por­ti­ons­wei­se an das End­ge­rät aus­gab. Das mach­te das Black­Ber­ry Smart­phone trotz lah­mer Lei­tun­gen ziem­lich schnell. Eben­falls waren natür­lich alle ande­ren Funk­tio­nen wie Kalen­der, Adress­buch und Inter­net­an­bin­dung integriert. 

2007 kam dann das ers­te IPho­ne auf den Markt und Ste­ve Jobs nutz­te aus­ge­rech­net das Allein­stel­lungs­merk­mal der Black­ber­ry Han­dys zur Wer­be­kam­pa­gne für das IPho­ne, indem er die Tas­ta­tur als Ana­chro­nis­mus im Gegen­satz zum Touch­screen des IPho­ne darstellte. 

Die Kun­den waren fas­zi­niert, ein grö­ße­res Dis­play, das mit leich­ten Druck auf den Bild­schirm eine Tas­ta­tur her­vor­brach­te, das war neu und cool. Black­ber­ry igno­rier­te die Umstel­lung von der Tas­ta­tur auf Touch­screen lan­ge und glaub­te, dass sich das IPho­ne auch auf­grund des stol­zen Prei­ses von 500 Dol­lar nicht durch­set­zen würde.

Eine fata­le Fehl­ein­schät­zung, die zu mas­si­ven Umsatz­ein­brü­chen und schließ­lich dem Ende von Black­Ber­ry Mobil­te­le­fo­nen führte. 

Der Film zur Geschich­te des Auf­stiegs und kata­stro­pha­len Falls von Black­Ber­ry, das für die Erfin­dung des Smart­phones ver­ant­wort­lich war, habe ich ges­tern auf Para­mount+ gesehen. 

Black­Ber­ry — Klick einer Gene­ra­ti­on über­zeugt mit der Dar­stel­lung des kome­ten­haf­ten und schnel­len Auf­stiegs klei­ner chao­ti­scher „Gara­gen­un­ter­neh­men“ in dem Olymp der Mil­li­ar­dä­re und Pri­vat­jet­be­sit­zer und ist dabei auch noch wit­zig gemacht. 

Ins­be­son­de­re Glenn Howert­on über­zeugt in der Rol­le des cho­le­ri­schen Black­Ber­ry-CEO Jim Bals­il­lie, auch die Rol­le des Grün­ders und im mensch­li­chen Umgang unsi­che­ren Grün­ders Mike Laza­ri­dis durch den kana­di­schen Schau­spie­ler Jay Baru­chel, war eine gute Wahl. Alles in allem ein unter­halt­sa­mer Film, der die Auf­bruchs­stim­mung in den digi­ta­len Start-ups der 2000er Jah­re humor­voll rüberbringt. 

Schafskälte


Die Schafs­käl­te, eine Wit­te­rungs­re­gel­fall, der ver­bun­den mit einer aty­pi­schen Käl­te im Som­mer um den 11. Juni her­um auf­tritt, ist in die­sem Jahr beson­ders pünkt­lich. Bei Tem­pe­ra­tu­ren um 12 Grad und Regen ist es im Sau­er­land ziem­lich unge­müt­lich. Die­se Amsel­kü­ken sind zumin­dest unter unse­rem Bal­kon in der Holz­kis­te vor Regen geschützt.

Das Land ist schwarz-blau

Das Sau­er­land spie­gelt beim Wahl­trend den Bun­des­trend wie­der: Die CDU ist auch hier bei uns der gro­ße Gewin­ner der Euro­pa­wahl. Mit ihrem Spit­zen­kan­di­da­ten Peter Lie­se hol­ten sie 46,6 % der Stim­men. Die SPD ver­liert im Länd­li­chen 2,7 % und kommt somit nur noch auf 14,4 %, was beson­ders bit­ter für eine Par­tei ist, die die Regie­rung stellt. Die FDP ver­liert leicht und die AFD kann ein Plus von 5 % für sich ver­bu­chen. Erschre­ckend sind dabei die Ergeb­nis­se in eini­gen Dör­fern, wo die AFD bis zu 30 % der Stim­men für sich gewin­nen konn­te. Gro­ßer Ver­lie­rer, gera­de hier auf dem Land sind die Grü­nen. Ver­wun­der­lich ist das nicht, hat­ten doch die Land­wir­te vor ein paar Wochen gegen die Grü­nen mobil gemacht. Aber auch das ver­murks­te Hei­zungs­ge­setz und die Kriegs­ver­herr­li­chung fällt den ehe­ma­li­gen Pazi­fis­ten auf die Füße. 

Für das Sau­er­land gilt, was für die Bun­des­re­pu­blik und sogar für Euro­pa gilt: die poli­ti­sche Stoß­rich­tung ist rechts.

Quel­le: Wiki­pe­dia

Mir per­sön­lich ist dabei noch nicht ganz klar, wel­che Anspruchs­hal­tung bei denen aus­schlag­ge­bend ist, die der AFD ihre Stim­me gege­ben haben. Wenn die Begrün­dung der mas­si­ven Wäh­ler­ab­stra­fung der Grü­nen unter ande­rem in einer gefühl­ten oder tat­säch­li­chen Wäh­ler­be­vor­mun­dung liegt, scheint es mit der poli­ti­schen Bil­dung von rund 16% der Bevöl­ke­rung nicht weit her zu sein, schließ­lich begrün­det sich der Rechts­extre­mis­mus auf einer auto­ri­tä­ren Regie­rungs­form, die dem Ein­zel­nen kaum Rech­te zuge­steht – und mehr noch – der Regie­rungs­form der Demo­kra­tie eine Absa­ge erteilt. Blog­ger­kol­le­ge Horst Schul­te sieht die Ursa­che in einer Geschichts­ver­ges­sen­heit der jun­gen Genration. 

Für die meis­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger war die Euro­pa­wahl wohl auch eine Abstra­fungs­wahl, bei einer Bun­des­tags­wahl sehe die Stim­men­ver­tei­lung wohl anders aus. Sieht man sich aller­dings die Gra­fik zur stärks­ten Kraft in der Bun­des­re­pu­blik an, wird schnell klar: CDU und AFD tei­len sich in der Wäh­ler­gunst das Land. Der Osten ist blau und der Rest schwarz.

Militärische Provokation oder legitime Verteidigung?

ie Eska­la­ti­ons­spi­ra­le dreht sich wei­ter. Die Bun­des­re­gie­rung erlaubt den Ein­satz west­li­cher Waf­fen auf rus­si­schem Gebiet. Was das im Ein­zel­nen heißt, dürf­te noch nicht ganz klar sein. Jeden­falls hat die Rüs­tungs­lob­by­is­tin Strack-Zim­mer­mann, Tei­le der grü­nen Par­tei, der CDU und der SPD sich augen­schein­lich durch­set­zen kön­nen. Offen­sicht­lich war wohl auch der euro­päi­sche Druck ins­be­son­de­re aus Frank­reich zu hoch. Die eigent­li­che Gefahr dabei sind die lau­ten Stim­men der­je­ni­gen auf bei­den Sei­ten, die durch ihre Argu­men­ta­ti­on für die mili­tä­ri­sche Lösung des Kon­flikts, die Eska­la­ti­on wei­ter vor­an trei­ben und Deutsch­land zuneh­mend in den Kon­flikt einbeziehen. 

Für Vik­tor Orban, dem unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten, steht bereits fest, dass die EU und NATO immer mehr in den bewaff­ne­ten Kon­flikt ein­be­zo­gen wer­den. Euro­pa sei in ein Zwi­schen­sta­di­um der Vor­be­rei­tung zu einem Krieg mit Russland. 

„Es gibt drei Pha­sen: Dis­kus­si­on, Vor­be­rei­tung und Zer­stö­rung. Jetzt sind wir dabei, die Dis­kus­si­on abzu­schlie­ßen und sind in der Vor­be­rei­tungs­pha­se. Wir sind ein paar Zen­ti­me­ter von der Ver­nich­tung ent­fernt“, warn­te Orban im unga­ri­schen Radio.

Ist Orban nur ein Spin­ner, der in Treue fest zu Putin steht, oder hat er doch Recht? 

Die For­mu­lie­run­gen lie­gen im Detail: 

„Ohne die NATO wäre die Ukrai­ne nicht in der Lage, auf rus­si­sches Ter­ri­to­ri­um zu schie­ßen, aber sie kann es, und so machen wir einen wei­te­ren Schritt auf dem Weg, in den Krieg ver­wi­ckelt zu wer­den“, beton­te der Ministerpräsident.

Selbst wenn Deutsch­land sich völ­ker­recht­lich nach Exper­ten­mei­nung damit erst in einer Grau­zo­ne befin­det, heißt das ja noch lan­ge nicht, dass Putin sich damit zufrie­den gibt, dass die Bun­des­re­pu­blik rein juris­tisch noch kei­ne Kriegs­par­tei ist. 

Nach­dem die Hemm­schwel­le der Lie­fe­rung von schwe­rem Kriegs­ge­rät bereits durch­bro­chen wur­de, ist anzu­neh­men, dass die Lie­fe­rung von Tau­rus-Marsch­flug­kör­pern an die Ukrai­ne nur noch eine Fra­ge der Zeit ist. 

Wie wird Putin wohl reagie­ren, wenn ein deut­scher Marsch­flug­kör­per auf dem roten Platz deto­niert? Wird er argu­men­tie­ren, wie die Befür­wor­ter mili­tä­ri­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen, näm­lich mit der Begrün­dung das sei vom Völ­ker­recht abgedeckt? 

Oder wird er bereits den mög­li­chen Ein­satz west­li­cher Waf­fen als Pro­vo­ka­ti­on oder gar Kriegs­er­klä­rung der EU und NATO gegen Russ­land auffassen? 

Alle bis­he­ri­gen Argu­men­te der Befür­wor­ter mili­tä­ri­scher Gewalt fußen auf der Annah­me, die USA als star­ken Part­ner im Bünd­nis­fall an der Sei­te Euro­pas zu haben. Viel­leicht soll­ten wir uns nicht ganz so blind dar­auf ver­las­sen.

Kameras im Wandel

Feu­er­stel­le nachts am Cam­ping­platz — kei­ne Bildbearbeitung

Ich bin wirk­lich erstaunt dar­über, was für Fotos heut­zu­ta­ge mit dem Han­dy mög­lich sind, Mein ers­te Spie­gel­re­flex­ka­me­ra war sei­ner­zeit eine Nikon D301, eine halb­au­to­ma­ti­sche Kame­ra ohne Auto­fo­cus. Das Ding war schwer wie ein Stein, aber eben­so robust. Ich habe die Kame­ra damals für mei­nen Ein­satz als frei­er Repor­ter für 8oo DM gebraucht gekauft. Die mach­te wirk­lich gute Bil­der, vor allem mit der damals für den Zei­tungs­druck übli­chen 400er Schwarz­weiß­fil­men. Aller­dings muss­te man auf­grund der gro­ben Kör­nung immer nah dran sein am Geschehen. 

Das Bild oben ist nachts am Eder­see bei unse­ren Cam­pingaus­flug Pfings­ten mit einer Han­dy­ka­me­ra ent­stan­den. So ein Bild, zumal ohne Blitz und aus der frei­en Hand, wäre vor 30 Jah­ren kaum mög­lich gewesen. 

Die Kame­ras haben gewech­selt, irgend­wann habe ich von den semi­pro­fes­sio­nel­len Nikons, auch in der digi­ta­len Ver­si­on, auf eine digi­ta­le Klein­bild­ka­me­ra gewech­selt. Not­wen­dig ist das nicht mehr, mit den Han­dy­ka­me­ras las­sen sich dank Voll­au­to­ma­tik und Bild­sta­bi­li­sa­tor her­vor­ra­gen­de Bil­der auch nachts schie­ßen. Das Wis­sen um den Zusam­men­hang zwi­schen Blen­de und Ver­schluss­zeit in all sei­ne Facet­ten geht so aller­dings wahr­schein­lich verloren. 

Mindestens haltbar bis

Loe­we-Opta Röh­ren­ra­dio um 1960
Beim The­ma geplan­te Obso­les­zenz, das die Blog­ger­kol­le­gin Queen All her­vor­ra­gend beleuch­tet hat, ist mir beim Reno­vie­ren ein Erb­stück mei­ner Groß­mutter erinnerlich. 

Ein altes Radio von ca. 1960 von Loe­we, genau­er ein Opta 6745W Röhrenradio.
Das Ding steht seit 25 Jah­ren im Wohn­zim­mer­schrank und war bis­her bis auf ein, zwei Mal, nicht in Gebrauch. Aller­dings haben die Kids, als sie klein waren, in sei­ner­zei­ti­ger Erman­ge­lung von fie­pen­den und pie­pen­den Kin­der­spiel­zeug in der ein­zi­gen Daseins­be­rech­ti­gung des wil­den Drü­ckens der Knöp­fe, eben­die­ses Radio tas­ten­tech­nisch mal­trä­tiert. Fest davon über­zeugt, dass die mecha­ni­sche Miss­hand­lung durch klei­ne Kin­der­hän­de min­des­tens den Knöp­fen ihrer Funk­tio­na­li­tät beraubt wor­den wären, zweck­ent­frem­de­te ich das Teil als rei­nes Deko­ra­ti­ons­ob­jekt und stell­te es als sol­ches in den Schrank. 

Inter­es­san­ter Wei­se funk­tio­nier­ten sowohl Tas­ten als auch der Rest, also die Bestim­mung als Radio, des 65 Jah­re alten Gerä­tes tadel­los und akus­tisch mit her­vor­ra­gen­dem Klang. Qua­li­tät Made in Ger­ma­ny, wie man sie wohl nicht mehr fin­det. Der Preis dafür war aller­dings auch in den 6oer Jah­ren hef­tig. Mit 329 Mark ließ sich die Fir­ma Loe­we die Qua­li­tät ordent­lich bezah­len, das war etwa die Hälf­te eines durch­schnitt­li­chen Gehalts eines Arbeit­neh­mers damals.

Ver­gleicht man das mit heu­te, sind das tat­säch­lich Qua­li­täts­an­for­de­run­gen, die sei­tens des Pro­du­zen­ten auf kei­nen Fall wün­schens­wert sind. 

Wie bin ich jetzt dar­auf gekom­men? Ach ja, die lesens­wer­te Arti­kel­se­rie zum Begriff Obso­les­zenz von Queen All 🙂