Der-Die-Das

Die geschlechts­ge­rech­te Spra­che ist der Ver­such im Zei­chen von Gen­der Main­strea­ming , die unter­schied­li­chen Lebens­si­tua­tio­nen und Inter­es­sen von Frau­en und Män­nern auf allen gesell­schaft­li­chen Ebe­nen auch sprach­lich zu berück­sich­ti­gen. Das heißt, es soll eine weib­li­che Nach­sil­be für jede Form der Wort­bil­dung mög­lich gemacht werden.

Bei­spiels­wei­se ist für den Begriff Mensch auch das Suf­fix Men­schin mög­lich. Der Begriff Mann kann auch als Män­nin geführt wer­den. Die Uni Leip­zig war dabei so kon­se­quent, im Jah­re 2013 die Anre­de Herr Pro­fes­so­rin einzuführen.

Nun folgt der nächs­te Streich. Der weib­li­che Arti­kel soll ent­spre­chend den Gen­der Vor­schrif­ten auch bei all­ge­mei­nen Bezeich­nun­gen, ins­be­son­de­re „im publi­zis­ti­schen öffent­li­chen Bereich und dort beson­ders bei der Namens­ge­bung berück­sich­tigt wer­den“, so die Spre­che­rin des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend.

Kon­kret heißt das: Alle Zei­tun­gen und Maga­zi­ne müs­sen für die Bezeich­nung ihrer Publi­ka­tio­nen bei­de Arti­kel ver­wen­den. Dem­nach hat bspws das Maga­zin „DER SPIEGEL“ im Titel eben­falls den Namen “DIE SPIEGELIN“ zu füh­ren. Das Maga­zin hat bereits reagiert und teilt sei­nen Lesern/ ihren Lese­rin­nen in der neu­es­ten Aus­ga­be die Umbe­nen­nung in „DAS SPIEGEL“ mit. 

Brief aus der Hölle

Brie­fe sind ja so etwas wie ein Spie­gel der See­le. Am 15.Oktober 1888 erhielt der Vor­sit­zen­de der Bür­ger­wehr von Whitecha­pel in Lon­don, Georg Lusk, einen schau­ri­gen Ein­druck davon, wie es um das See­len­heil des Man­nes bestellt sein muss­te, dem die Bür­ger­wehr seit Jah­ren hab­haft wer­den woll­te und der nie gefasst wor­den ist: Jack the Ripper.


Über­set­zung: Let­ters of Note

Lusk erhielt neben dem Brief eine klei­ne Schach­tel mit dem Inhalt einer hal­ben Niere. 

Computer am Handgelenk?

Natür­lich braucht man kei­ne Smart­watch, auch wenn Apple den Hype über den Mini­com­pu­ter mit der aktu­el­len sünd­haft teu­ren Kol­lek­ti­on ein­mal mehr ange­heizt hat. Es gibt aber noch ande­re Her­stel­ler. Sony bei­spiels­wei­se beweist nicht nur mit sei­nen Smart­phones, dass es durch­aus mög­lich ist, gute und schnel­le Han­dys zu bau­en, des­sen Innen­le­ben zudem in hoch­wer­ti­ge Gehäu­se inte­griert sind. Sony zeigt mit der aktu­el­len Smart­watch 3 sei­ne Leis­tungs­fä­hig­keit auch auf dem Gebiet der schlau­en Uhren.

Ja, auch die Smart­watch von Sony ist eigent­lich nur eine Ver­län­ge­rung für das Smart­phone; sämt­li­che Mel­dun­gen gehen am Hand­ge­lenk ein, aller­dings muss in vie­len Fäl­len dann doch wie­der das Smart­phone her­aus­ge­holt wer­den. Immer dann, wenn der Sprach­be­fehl hakt, mel­det die Smart­watch näm­lich, dass die Anwen­dung am Tele­fon zu öff­nen ist.

In den meis­ten Fäl­len, ins­be­son­de­re bei kur­zen Nach­rich­ten, z.b. über whats­app funk­tio­niert die Sprach­steue­rung jedoch sehr gut.

Für Tech­nik und Sport­be­geis­ter­te ist das eige­ne GPS-Modul in der Uhr von Vor­teil, im Gegen­satz zu ande­ren Her­stel­lern ist so ein Mit­füh­ren des Han­dys beim Jog­gen unnötig.
Das Modul zeich­net die Stre­cke, die Geschwin­dig­keit auf und sen­det die Daten beim nächs­ten Kon­takt via Blue­tooth an das Han­dy. Auch der obli­ga­to­ri­sche Schritt­zäh­ler ist inter­es­sant und auch rela­tiv genau.

Eine Herz­fre­quenz oder Puls­mes­sung gibt es nicht; die Prä­zi­si­on hält sich, was man so liest, bei ande­ren Smart­wat­ches aller­dings auch in Gren­zen. Sehr prak­tisch sind die Erin­ne­rungs­funk­tio­nen, die eben­falls per Sprach­be­fehl ein­ge­ge­ben wer­den kön­nen. Zwin­gend ist neben einem Sony Smart­phone die App Android Wear, um über­haupt Kon­takt zum Tele­fon zu bekommen.

Alle wei­te­ren Apps las­sen sich über das Han­dy im Goog­le Store laden und im Anschluss mit der Smart­watch syn­chro­ni­sie­ren. Durch das eige­ne GPS Modul lässt sich die Uhr natür­lich auch als Mini-Navi ein­set­zen. Musik zu hören ist eben­falls mög­lich, dazu ist ein Blue­tooth fähi­ger Kopf­hö­rer nötig.

Fazit: Die Smart­watch 3 von Sony ist für Tech­nik – und Sport­be­geis­ter­te ein durch­aus nütz­li­ches Werk­zeug, das Spaß macht, zudem dien­lich und moti­vie­rend für Läu­fer sein kann.

Michel Houellebecq — Unterwerfung

Das nun aus­ge­rech­net der Erschei­nungs­tag des Romans mit der Ermor­dung der Jour­na­lis­ten in Paris auf einen Tag fiel, dafür konn­te nie­mand etwas, auch wenn es sicher eini­ge gibt, die in Hou­el­le­becq und sei­nem neu­en Buch zumin­dest ansatz­wei­se eine Art Pro­phe­zei­ung zusam­men fantasieren.

Wel­che Beweg­grün­de nun Michel Hou­el­le­becq für sein neu­es Buch „Unter­wer­fung“ hat­te, ist eigent­lich völ­lig egal, denn es ist so, wie ein gutes Buch sein soll: Nach drei Sei­ten ist der Leser mit­ten­drin in der Geschich­te, mit­ten­drin in Paris im Jah­re 2022, mit­ten­drin im Umbruch und mit­ten­drin in einem Regie­rungs – und Prä­si­den­ten­wech­sel, mit­ten­drin in einer Epo­che, in der die Tren­nung zwi­schen Kir­che und Staat auf­ge­ho­ben ist, mit dem Erge­nis eines isla­misch gepräg­ten Staats, mit­ten in Europa.

Was die Geschich­te auch span­nend macht, ist die Tat­sa­che, dass kei­ne gewalt­sa­me Über­nah­me durch den Islam statt­ge­fun­den hat (oder statt­fin­den wird, ganz wie man will, das Buch spielt ja in der nahen Zukunft), son­dern der demo­kra­ti­sche Pro­zess die revo­lu­tio­nä­re Umge­stal­tung Frank­reichs durch den Islam ermöglicht.

Das Buch ist auch kein islam­feind­li­ches Buch, denn Hou­el­le­becq lässt den Islam erst ein­mal die feh­len­de Ord­nung in Paris wie­der herstellen.

Die Kri­mi­na­li­tät geht zurück, die Arbeits­lo­sig­keit geht zurück, die Sau­dis pum­pen Mil­lio­nen in den Auf­bau isla­mi­scher Schu­len, Poly­ga­mie ist erlaubt. Der Prot­ago­nist, ein Hoch­schul­pro­fes­sor für Lite­ra­tur in Paris, kann dies alles haben und genie­ßen, aber nur als Kon­ver­tit; sozu­sa­gen eine Unter­wer­fungs­ges­te eines Man­nes, der ansons­ten auf­grund sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Bil­dung die Exis­tenz eines höhe­ren Wesens als nicht beweis­bar und somit irrele­vant erachtet.

Michel Hou­el­le­becq lädt den Leser auf eine bis­her noch nicht gedach­te Rei­se, genau­so span­nend, iro­nisch und wit­zig, wie erschüt­ternd und erschreckend.

Durch Facebook enttarnt

Inter­es­sant, in wie weit es Face­book ermög­licht, ziem­lich genau Infor­ma­tio­nen über Vor­lie­ben von Grup­pen herauszufinden.

Mit Hil­fe von Face­bok Gefällt-mir-Anga­ben auf den dazu gehö­ri­gen Pro­fi­len ist es „Zeit-Online“ gelun­gen ein doch recht ein­deu­ti­ges, wenn auch nicht reprä­sen­ta­ti­ves Bild von Pegi­da Anhän­ger aufzuzeichnen.

Dem­nach steht Pegi­da mit­nich­ten für die Mit­te der Gesell­schaft, wie deren Anfüh­rer immer so gern behaup­ten, son­dern für eine klei­ne Grup­pe meist Män­ner, die eher rech­tes Gedan­ken­gut pflegen.

Die Face­book­pro­fi­le der Anhän­ger zei­gen: „Pegi­da-Fans sind männ­lich, zwi­schen 25 und 49 Jah­re alt, sie leben in Sach­sen, waren bei der Bun­des­wehr, sind selbst­stän­dig, lesen die Bild-Zei­tung oder die Jun­ge Frei­heit und sind Anhän­ger der AfD oder von poli­ti­schen Grup­pen, die noch wei­ter rechts ste­hen. Sie machen ger­ne Par­ty, inter­es­sie­ren sich für Fuß­ball, Autos, Sex, Action­fil­me und Mario Barth.“

Das nennt man dann wohl Dekon­spi­ra­ti­on.