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Wenn es so etwas wie einen Preis für das Zurückrudern gäbe, hätte ihn Merz sicher verdient. Ist Friedrich Merz nun ein Vielredner, der sich — ganz in Adenauer Manier — um sein „Geschwätz von gestern nicht mehr kümmert“? Oder hat Friedrich Merz einfach nur die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen?
Natürlich ist beides möglich, jedoch sollte jemand der an der Spitze eines Staates steht, vor haltlosen Versprechungen oder gar Drohungen reflektieren können.
Allzu leicht wird sonst aus einem mächtigen Wort ein Kassandraruf, bzw. aus einem Bundekanzler ein Rufer in der Wüste.
Natürlich ist in der politischen Kommunikation die Drohung ein bewährtes Mittel, um Druck aufzubauen, Verhandlungsspielräume zu eröffnen oder Gegner zur Kooperation zu bewegen. Die Wirkung solcher Drohungen entfaltet sich durch die Erwartung. Was passiert nun, wenn nach einer Drohung die Konsequenz ausbleibt?
Kurzfristig mögen leere Drohungen legitimes Mittel in der politischen Landschaft sein, langfristig jedoch birgt es erhebliche Risiken für die politische Glaubwürdigkeit. Wer wiederholt droht, ohne zu handeln, schwächt nicht nur seine eigene Position, sondern verliert auch das Vertrauen in seine Führungsstärke und Entschlossenheit.
Der politische Akteur hat eine Richtung eingeschlagen, aber mangels Konsequenz den Kurs korrigiert, ohne sein Ziel zu erreichen.
Die Folge: Die politische Drohung verliert an Schärfe. Künftige Ankündigungen werden nicht mehr ernst genommen, Gegner erkennen das Muster und testen gezielt die Grenzen aus. In Extremfällen kann das Vertrauen der Öffentlichkeit erodieren – nicht nur in einzelne Politiker, sondern in politische Institutionen insgesamt.
Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und politischer Unsicherheit ist daher die Konsequenz politischer Kommunikation von zentraler Bedeutung. Wer droht, muss sich bewusst sein: Die Wirkung liegt nicht nur in den Worten, sondern in der Bereitschaft, sie in Taten umzusetzen. Andernfalls droht die gefährlichste aller politischen Entwicklungen – die schleichende Selbstentmachtung.
Martialisch ausgerückt: Wenn ich eine Waffe auf jemanden richte, muss ich bereit sein abzudrücken.
Sollte Merz diese unglückliche Eigenschaft nicht ändern können oder wollen, steigt die Gefahr, in der Weltengemeinschaft nicht mehr ernst genommen zu werden. Das könnte in Zeiten des zunehmender imperialer Machthaber in der Welt durchaus gefährlich werden.
Merz ist mit einem großen Malus gestartet. Er war sich dessen bewusst. Jedenfalls hat er genau das angesprochen. Dass ihm schon einige Dinge unterlaufen sind, nachdem er zum Kanzler gewählt wurde, ist kein gutes Zeichen.
Er hat mit seinen guten ersten Aktionen nach der Wahl einiges richtig gemacht. Aber viel gebracht haben diese Aktivitäten nicht. Ich glaube, er verliert weiter in den Augen der Öffentlichkeit, einige Umfragen sind sehr negativ. Es ist noch zu früh, um wirklich ein vollständiges Bild zu machen. Wir sind voreilig. Der Mann brauch einfach Zeit. Immerhin war er ehrlich. Er empfindet das Amt als große Verantwortung und spürt den Druck. Das hätte ein echter Macho nicht zugegeben. Und als ein solcher wird er “uns” ja von vielen verkauft.
Ja, wahrscheinlich hast Du Recht, auch ihm stehen hundert Tage wertfreie Einschätzung zu. Allerdings sollte ein Bundeskanzler immer auch zwei mal überlegen, bevor er etwas raushaut.
Nun… gestern in der gleichen Zeitung:
Umfrage: Positiver Trend für Merz und CDU – „erstmals seit Amtsantritt“: