Autokauf undemokratisch

Das Netz­kind wird mobil. Ein eige­nes Auto steht ins Haus. Das Netz­kind hat aller­dings die auto­mo­bi­len Gene vom Vater geerbt und so steht Hip-Fak­tor gegen Vernunft.

Mrs. L rät zu einem Kleinst­wa­gen, der Nach­wuchs lieb­äu­gelt mit einem Dodge Ram und ich ver­su­che, frei­lich eher den ver­nunft­s­be­zo­ge­nen Argu­men­ten Mrs. L fol­gend, einen bezahl­ba­ren Kom­pro­miss zu finden.

Im Netz fin­de ich einen Hin­weis auf ein Auto­haus, das gewünsch­tes KFZ zu über­ra­schen­dem Preis offe­riert; offen­sicht­lich ver­sucht das Auto­haus Väter auf der Suche nach Bezahl­ba­rem, Unbe­zahl­ba­res schmack­haft zu machen.

Jeden­falls zeigt das Ein­gangs­vi­deo auf der Sei­te herr­lich unzeit­ge­mäß, einen Whis­ky trin­ken­den Ver­käu­fer an der Bar phi­lo­so­phie­rend in einer Auto­land­schaft in Glas, Holz und Lederambiente.

Mrs. L ent­schei­det kur­zer­hand und völ­lig unde­mo­kra­tisch, das Auto­haus von der Lis­te mög­li­cher Ein­kaufs­be­mü­hun­gen zu streichen.

Die im Video auf­tau­chen­de früh­lings­haft beklei­de­te Dame und der hub­raum­star­ke Pick-up hät­ten zu viel Ver­füh­rungs­po­ten­zi­al. Ers­te­re für mich — letz­te­res für’s Netzkind.

Bootloader lässt sich nicht anwählen

Wer Linux und Win­dows gemein­sam auf dem PC lau­fen lässt, kann beim das Betriebs­sys­tem mit­tels der anwäh­len Pfeil­tas­ten auf der Tas­ta­tur anwäh­len, wel­ches Betriebs­sys­tem gestar­tet wer­den soll. So blöd wie das klingt, aber da mir das tat­säch­lich schon pas­siert ist; soll­te die Aus­wahl mit­tels Tas­ta­tur ein­mal nicht funk­tio­nie­ren, ist es rat­sam, vor­ab zu prü­fen, ob die Tas­ta­tur rich­tig ange­schlos­sen ist und der Ste­cker nicht im Anschluss für die Maus steckt. Kurio­ser­wei­se funk­tio­niert dann näm­lich die Tas­ta­tur, aber nicht die Pfeiltasten.

Wahr und Unwahr XXIII

Wahr ist, dass der neue Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn zu jedem The­ma etwas zu sagen hat.

Unwahr ist, dass Gesund­heits­the­men dazu zählen

Wahr ist, dass Unbe­kann­te das Haken­kreuz an der Kir­chen­glo­cke im nie­der­säch­si­schen Schwe­rin­gen ver­mut­lich mit einem Win­kel­schlei­fer ent­fernt haben.

Unwahr ist, dass die AFD für die Ergrei­fung der Täter ein Kopf­geld aus­ge­setzt haben soll.

Wahr ist, dass der Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur, Andre­as Scheu­er, eine App vor­schlägt, mit deren Hil­fe Smart­phone — und Scheu­e­r­app-Nut­zer Funk­lö­cher mel­den sollen.

Unwahr ist, dass alle unfä­hi­gen Minis­ter der Bun­des­re­gie­rung den­sel­ben PR-Bera­ter haben.

Sebastian Fitzek — Das Paket

Ein Thril­ler zeich­net sich dadurch aus, dass er die Span­nung auf­baut, die sich mög­lichst bis zur letz­ten Sei­te fort­setzt. Wenn das Buch mich nicht auf den ers­ten Sei­ten fes­selt, wan­dert es bei mir unge­le­sen ins Bücher­re­gal bzw. in die Kind­le­cloud zurück. Nicht so bei Seba­ti­an Fit­zeks Thril­ler „Das Paket“. Bereits auf den ers­ten Sei­ten schafft er es, die Span­nung auf­zu­bau­en und zu halten.

Fit­zek ori­en­tiert sich an King, geht aber sei­nen eige­nen Weg. Wäh­rend King Phan­ta­sien Rea­li­tät wer­den lässt, ori­en­tiert sich Sebas­ti­an Fit­zek an tat­säch­li­chen Möglichkeiten.

Bei­de Schrift­stel­ler füh­ren den Leser in mensch­li­che Abgrün­de, die span­nend genug sind, das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Der Autor spielt mit Fik­tio­nen, mit der Phan­ta­sie sei­ner Prot­ago­nis­ten – was ist wahr und was ist erfun­den? Sind sie viel­leicht ver­rückt? Immer dann, wenn der Leser meint dem Autor auf die zu Schli­che gekom­men zu sein, wan­delt sich die Geschich­te, die Span­nung nimmt eine ande­re Rich­tung. Sebas­ti­an Fit­zek schafft es, den Leser mit­zu­neh­men und dabei – das ist die gro­ße Kunst – stim­mig ein Bild zu schaf­fen, dass dem Leser der­art plas­tisch vor Augen geführt wird, das sich die Fra­ge nach der Mög­lich­keit der­ar­tig psy­chi­scher Beein­träch­ti­gun­gen der Haupt­per­so­nen in den Thril­lern von Fit­zek nicht mehr stellt. Alle scheint mög­lich; eben­so wie alle Erklä­run­gen für die spek­ta­ku­lä­ren Vorkommnisse.

Zum Inhalt:
Die junge Psychiaterin Emma Stein, die nach einer Vergewaltigung völlig paranoid ist und das Haus nicht mehr verlässt, wird von ihrem Postboten gebeten, ein Paket für einen ihr unbekannten Nachbarn anzunehmen. Während sie, nervlich am Ende, auf das Erscheinen des Nachbarn wartet, geschehen im Haus merkwürdige Dinge.

Abgrün­dig spannend. 

Bundesregierung sucht Texter/innen

Durch den gro­ßen Zuspruch, den die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung, Frau Kris­tin Rose-Möh­ring für ihren Vor­schlag bekom­men hat, die Natio­nal­hym­ne zu gen­dern, möch­te sich die Bun­des­re­gie­rung nun auch ande­rer Tex­te annehmen.

Unab­hän­gig des Arti­kels sol­len alle Sub­stan­ti­ve immer auch die weib­li­che Form beinhal­ten. Anfan­gen möch­te man nach Wil­len der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten bei Mär­chen­bü­chern, um „bereits Kin­dern die Wich­tig­keit der geschlechts­neu­tra­len Spra­che bei­zu­brin­gen und da eig­nen sich Mär­chen­bü­cher nun mal am besten.“

Ins­be­son­de­re soll es nach Wil­len der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten kei­ne über­ge­ord­ne­te Rol­le des Man­nes geben und das müs­se auch klar aus den Tex­ten her­aus gele­sen wer­den kön­nen. Als Bei­spiel nann­te Rose-Möh­ring das Mär­chen von Hän­sel und Gre­tel. Die Erhö­hung des Man­nes in Ver­wen­dung mas­ku­li­ner Nomen füh­re bei Kin­dern zu einem fal­schen Rollenverständnis.

„Hän­sel und Gre­tel sind die Kin­der eines armen Holz­fäl­lers, der mit sei­ner Frau im Wald lebt. Als die Not zu groß wird, über­re­det sie ihren Mann, die bei­den Kin­der im Wald aus­zu­set­zen. Der Holz­fäl­ler führt die bei­den am nächs­ten Tag in den Wald. Doch Hän­sel hat die Eltern belauscht und legt eine Spur aus klei­nen wei­ßen Stei­nen, anhand derer die Kin­der zurückfinden.“

Gegen­dert:

“Gre­tel und Hän­sel sind die Nach­kom­men einer Frau, die mit einem armen Holz­fäl­ler im Wald/ Wäl­din lebt. Als die Not/Nötin zu groß wird über­re­det sie ihren Mann, die bei­den Kin­der im Wald/Wäldin aus­zu­set­zen. Der Holz­fäl­ler führt die bei­den am nächs­ten Tag/Tägin in den Wald/Wäldin. Doch Hän­sel hat die Eltern belauscht und legt eine Spur aus klei­nen wei­ßen Steinen/Steininnen anhand derer die Kin­der zurückfinden.” 

Gesucht wer­den jetzt 800.000 Tex­ter und äh.., Tex­te­rin­nen, die für die Bun­des­re­gie­rung sämt­li­che Mär­chen­bü­cher umschrei­ben. Bewer­bun­gen nimmt jede Gleich­stel­lungs­stel­le ent­ge­gen.