Wahr und Unwahr XXII

Wahr ist, dass Hei­no der NRW-Hei­mat­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach eine Plat­te mit dem sin­ni­gen Titel: „Die schöns­ten deut­schen Hei­mat- und Vater­lands­lie­der“ und pein­li­chem Inhalt geschenkt hat.

Unwahr ist, dass Hei­no über­haupt irgend­et­was pein­lich ist.

Wahr ist, dass ewig gest­ri­ge Poli­ti­ker neu­er­dings Hei­mat­mi­nis­te­ri­en schaffen.

Unwahr ist, dass Flo­ri­an Sil­ber­ei­sen als Staats­se­kre­tär ver­pflich­tet wer­den soll.

Wahr ist, dass Jens Spahn sich mit kri­ti­schen Äuße­run­gen zum Schwan­ger­schafts­ab­bruch in Sze­ne gesetzt hat.

Unwahr ist, dass für den Gesund­heits­mi­nis­ter das The­ma emo­tio­nal besetzt ist, da er von sei­nem Ehe­mann schwan­ger ist.

Mit Pi Hole “Adblocker ausschalten” umgehen

Wer­be­blo­cker für den Brow­ser oder das Smart­phone sind heut­zu­ta­ge digi­ta­le Selbst­ver­tei­di­gung, ohne einen funk­tio­nie­ren­den Adblo­cker ist es kaum noch mög­lich, sich im Inter­net zu bewe­gen, geschwei­ge denn Tex­te ver­nünf­tig zu lesen. 

Für den Brow­ser ist die Erwei­te­rung für Fire­fox und Chro­me uBlock Ori­gin nach mei­ner Erfah­rung ers­te Wahl. Das Pro­blem dabei: Sei­ten wie spiegel.de qui­tie­ren den Ein­satz von Adblo­ckern mit einem Hin­weis­schild und der Auf­for­de­rung, den Adblo­cker aus­zu­schal­ten, man wird also kom­plett ausgesperrt. 

Das ist ein biss­chen wie die Wahl zischen Pest und Cho­le­ra; ent­we­der lässt der Nut­zer Wer­bung zu oder er bekommt die Sei­te nicht zu sehen. 

Wenn es nun mög­lich ist, Wer­bung zu blo­ckie­ren, gibt es dann nicht die Mög­lich­keit das Hin­weis­schild eben­falls zu blockieren?

In der Tat, die gibt es. Die Lösung heißt Pi-Hole.

Pi-Hole ist eine Anwen­dung, die als DNS-Ser­ver vor dem Rou­ter zuver­läs­sig Wer­bung blo­ckiert – und das für das gesam­te Heim­netz, also auch für sämt­li­che im Heim­netz ange­mel­de­te Geräte. 

Pi-Hole unter­drückt als DNS-Ser­ver die kor­rek­te Über­set­zung der IP-Adres­se mit der Fol­ge, dass Wer­bung nicht nach­ge­la­den wer­den kann. In Fol­ge sieht der Nut­zer anstel­le der Wer­bung bes­ten­falls einen Platz­hal­ter auf der auf­ge­ru­fe­nen Web­sei­te. Über eine Admi­nober­flä­che las­sen sich zahl­rei­che Ein­stel­lun­gen vor­neh­men, die vor­ein­ge­stell­ten Blo­ckier­lis­ten las­sen sich erwei­tern, sogar ein­zel­ne Sei­ten las­sen sich wer­be­mä­ßig sperren. 

Der Ser­ver der auf­ge­ru­fe­nen Sei­te merkt in der Regel nichts von der Blo­ckie­rung, so dass die Sei­te trotz Blo­ckie­rung der Wer­bung auf­ge­ru­fen wer­den kann. Ein Groß­teil der Wer­bung lässt sich so umge­hen. In Ver­bin­dung mit dem Addon uBlock Ori­gin ist das Inter­net damit so gut wie werbefrei. 

Ein wei­te­rer Vor­teil: Mit piho­le und ent­spre­chen­der Kon­fi­gu­ra­ti­on ist nicht nur das gesam­te Heim­netz wer­be­frei, es lässt ich sogar die Sper­rung des Adblo­cker Hin­wei­ses umgehen. 

Für die Sei­te spiegel.de habe ich das damit erreicht, dass ich in der Admin-Ober­flä­che in der Black­list den Ein­trag spiegel-de.spiegel.de zusätz­lich ein­ge­tra­gen habe. Der Ein­trag sorg­te dafür, dass der Hin­weis „Adblo­cker ent­fer­nen“ eben­falls blo­ckiert wird und so für eine stö­rungs- und wer­be­freie Sei­te sorgt. 

‘S is a Kreiz mid am nein Amt

Die neue Bun­des­re­gie­rung ist als gro­ße Koali­ti­on kaum gestar­tet, da sor­gen die ers­ten Minis­ter bereits für Gesprächsstoff.

Hei­mat­mi­nis­ter See­ho­fer hat sich von sei­nem Kabi­netts­kol­le­gen Jens Spahn eini­ges abge­guckt. Spahn ist eigent­lich Gesund­heits­mi­nis­ter, neben­bei aller­dings auch Fach­mann für steu­er­fi­nan­zier­te Hil­fen vom Staat und damit ist nicht sei­ne von frü­hes­ter Jugend an durch Steu­er­gel­der finan­zier­te Exis­tenz gemeint.

See­ho­fer lässt das Volk wis­sen, der Islam gehö­re nicht zu Deutsch­land, um dann gleich wie­der zu rela­ti­vie­ren, der Islam nicht — Mus­li­me schon und Weih­nach­ten wird wei­ter gefei­ert, Ostern auch, Pfings­ten sowieso.

Was will uns der neue Hei­mat­mi­nis­ter eigent­lich sagen? Nichts Genau­es weiß man nicht.

Bin gespannt, wer sich als nächs­tes aus der Deckung wagt.

Verteilungskämpfe an den Suppenküchen?

Die Kri­tik an der Esse­ner Tafel, sie wür­den einen Unter­schied zwi­schen Bedürf­ti­gen machen, geht an der Sache vor­bei und zwar gleich in meh­re­ren Punk­ten. Die Empö­rung, die die ehren­amt­li­chen Hel­fer der Esse­ner Tafeln trifft, ist nicht nur ver­kehrt; die Hel­fer der Tafeln sind der fal­sche Addres­sat des Unmuts.

Die Tafeln sind nicht das ver­län­ger­te Sozi­al­amt, das den Bedürf­ti­gen eine Sozi­al­leis­tung in Form von Essen anbietet.

Die Tafeln gibt es nur, weil Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die Not, die die Bun­des­re­pu­blik mit Ein­füh­rung der Hartz IV Geset­ze geschaf­fen hat, etwas abmil­dert. Und ja, es sind meist Migran­ten, die in oft­mals aggres­si­ver Art und Wei­se auf­tre­ten, um von den Bro­sa­men der Gesell­schaft etwas abzu­be­kom­men. „Wer sich auf der Bal­kan­rou­te nach Deutsch­land vor­ge­ar­bei­tet hat, schreibt Spie­gel Redak­teur Jan Fleisch­hau­er, hat das nicht geschafft, indem es sich brav hin­ten anstellte.“

Die ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter der Tafel auf­grund der Ent­schei­dung, kei­ne Aus­län­der mehr auf­zu­neh­men als Nazis zu bezeich­nen, zeugt von einer Dumm­heit, die man sonst nur in der Argu­men­ta­ti­on aus der rech­ten Ecke kennt.

Die­se Bür­ger sind Men­schen, die sich in ihrer Frei­zeit und mit viel Enga­ge­ment um die­je­ni­gen sor­gen, die Gesell­schaft und Staat schlicht­weg ver­ges­sen haben.

Deutsch­land hat sich wie­der an „Sup­pen­kü­chen“ gewöhnt, das Sozi­al­amt emp­fiehlt gar Hartz IV Emp­fän­gern den Gang zur Tafel. Dabei sind es nicht nur Sozi­al­hil­fe­emp­fän­ger, die sich hier in die Rei­he stel­len. Vie­le Rent­ner kön­nen von ihrer Ren­te nicht leben und sind auf Lebens­mit­tel­spen­den angewiesen.

Und dann gibt es Men­schen, die es sich zur Auf­ga­be machen, ehren­amt­lich dafür zu sor­gen, dass ande­re Men­schen nicht hun­gern müssen.

Ob es sich bei die­sen Men­schen um Flücht­lin­ge oder Ein­hei­mi­sche han­delt, dürf­te den Mit­ar­bei­tern egal sein.

Dass eine Regie­rung ein Land so refor­miert, das Rent­ner die Res­te einer Wohl­stands­ge­sell­schaft essen lässt, ist der eigent­li­che Skandal.