Hundehaufenverwalter

Das Fähn­chen im Hun­de­kot soll ganz offen­sicht­lich den Unmut eines Mit­bür­gers über die Hin­ter­las­sen­schaf­ten eines (hof­fent­lich) ver­mu­te­ten Vier­bei­ners aus­zu­drü­cken und wirft doch zugleich eine Men­ge Fra­gen auf.

Neben man­geln­dem Inter­es­se oder Kennt­nis in Sachen Ortho­gra­fie las­sen Orga­ni­sa­ti­on und Pla­nung ent­we­der auf lücken­haf­te Impuls­kon­trol­le schlie­ßen — wobei die kor­rek­te Bas­tel­ar­beit dem eigent­lich wider­spricht — oder als zwei­te Vari­an­te das Gegen­teil, näm­lich die Ver­mu­tung auf einen sehr dis­zi­pli­nier­ten, gewis­sen­haf­ten Hin­weis­ge­bers, der im Zuge der Fäka­l­er­kun­dun­gen bereits ein Arse­nal an Fähn­chen vor­pro­du­ziert zu Hau­se ein­ge­la­gert hat, um im ent­schei­den­den Moment die selbst­ge­bas­tel­te Mei­nungs­be­kun­dung in der Hin­ter­las­sen­schaft zu drapieren.

Da der Aus­sa­ge auf dem Schild der Impe­ra­tiv fehlt, ist es indes schwer für den Mis­se­tä­ter, die not­wen­di­ge Kon­se­quenz zu zie­hen und das nicht nur, weil der direk­te Delin­quent ver­mut­lich nicht lesen kann.

Der Hal­ter des Hun­des könn­te sich mit der Aus­sa­ge, als Pott­sau abge­seg­net zu sein, gedank­lich anfreun­den und sei­ne Hand­lun­gen wei­ter fortsetzen.

Bes­ser wäre eine direk­te Hand­lungs­emp­feh­lung mit unter­schwel­li­ger Kri­tik: „Bit­te machen Sie die Hin­ter­las­sen­schaf­ten ihres Hun­des weg, das ist eine Saue­rei!“ etwa, oder der Hin­weis auf den Buß­geld­ka­ta­log des Lan­des NRW, der einen Hau­fen ver­dau­ten Hun­de­darm­in­halts mit bis zu 100 Euro Buß­geld sanktioniert.

Ver­mut­lich wür­de dann das Hin­weis­schild ob der dann not­wen­di­gen Grö­ße die Fäka­lie über­de­cken und das wäre ja auch SCHEI…