Mein Handy zickt. Soviel geballte Intelligenz in einem kleinen Kasten, aber das Ding kann zwei Kontaktdaten nicht auseinanderhalten. So taucht Mrs. L regelmäßig in meiner Kontaktkarte auf und umgekehrt. Mrs. L und ich haben dasselbe Handymodell und die beiden Endnummern der Telefonnummer sind ebenfalls identisch. Offenbar reicht das aus, um den Algorithmus im System durcheinander zu bringen. Nach wiederholtem Löschen der Kontaktdaten von Mrs. L mit anschließendem googeln des Problems stoße ich auf eine interessante Diskussion darüber, wie der kontaktdatenpflegende Gatte die Angetraute im Smartphone abspeichern sollte.
Das Computermagazin „Chip” empfiehlt, den Liebsten oder die Liebste unter entsprechenden Kosenamen abzuspeichern. Für die Gattin oder Freundin empfiehlt die Smartphone-Knigge-Abteilung des Portals gar Begriffe wie „Göttin“, „Elfe“ und „Amazone“.
Das scheint mir zwar passend, auch deshalb, weil sich Mrs. L regelmäßig über die im Smartphone wohnende Dame echauffiert, die mir mit säuselnder Stimme regelmäßige Informationen zu allen Belanglosigkeiten der Welt liefert. Bei Zuordnung von Mrs. L mit dem Pseudonym einer Kriegsgöttin aus der griechischen Mythologie besteht allerdings die Gefahr der Verwechslung mit dem gleichnamigen Onlineversandhändler. Wahrscheinlich würde ich das Telefon damit nur noch mehr durcheinander bringen.
Nach vielen Löschversuchen und Neueingaben ist die Angetraute nun wieder auf dem beheimateten Platz in meinen Smartphone zu finden – mit den richtigen Kontaktdaten und als Mrs. L.